Flirtet er etwa mit mir?

                               _mg_6757

Es war ein Sonntag wie immer. Vor allem aber regnerisch dieses Mal. Ich war auf dem Weg nach Köln und ein wenig betrübt, weil ich mich soeben von meinem Tim verabschiedet hatte und die ganze Zeit daran denken musste, dass wir uns die nächsten zwei Wochen nicht sehen konnten.

Es war auch noch so ein Tag, an dem ich mich einfach unattraktiv gefühlt habe. Ich trug eine graue Jogginghose und einen schwarzen „Schlabber-Pulli“, auf dem „Mrs. 17.05.2014“ stand. Ich war ungeschminkt und hatte einen Dutt auf dem Kopf – sah also mega gammelig aus!

Nun war es soweit, ich war angekommen. Der Zug hatte über 30 Minuten Verspätung. Das machte natürlich noch schlechtere Laune und das sah man mir auch an, aber das störte wohl den Zugbegleiter der Deutschen Bahn nicht. Als er die Rampe für mich ausfuhr, fragte er mich aus, ob ich aus Köln sei oder ob ich jemanden besuchen würde. Ich sagte ihm, dass ich aus Köln sei, woraufhin er direkt wissen wollte, aus welchem Stadtteil ich komme. Ich hatte keine Lust auf Small-Talk, deshalb beantwortete ich kurz die Frage und verließ den Zug. Ob er versucht hatte, mit mir zu flirten? Ich weiß es nicht.

Zeitgleich bekam ich eine Nachricht von meiner Assistentin, in der stand, dass ich mich doch bitte beeilen und vom Gleis runter kommen solle, weil sie von einem alten Lustmolch angemacht würde. Ich stellte es mir bildlich vor und bekam einen Lach-Flash, gab ihr noch den Tipp, nicht drauf einzugehen und eilte mit meiner Assistentin, die sich auf ihren Feierabend freute, runter. Als ich unten ankam, war ihr Verehrer schon weg. Wir beide verabschiedeten uns von der Assistentin, die Dienstschluss hatte, und gingen dann zur Bahnhaltestelle. Sie erzählte mir von ihrer seltsamen Begegnung und ich hatte meinen Spaß daran.

Als wir bereits in der Bahn saßen, stieg irgendwann ein junger Mann ein, den ich eigentlich nicht wirklich wahrgenommen hatte. Ich merkte jedoch schnell, dass er mich die ganze Zeit ansah. Irgendwie musste ich dann an die Situation denken, in der meine Assistentin eben am Hauptbahnhof war. Ich fing an Tränen zu lachen! Irgendwie war der Typ davon amüsiert und grinste abwechselnd meine Assistentin und mich an. Ich beruhigte mich, denn mein Lachkrampf wurde langsam peinlich… Die Bahn fuhr stockend und ich hatte Sorge, dass gleich eine Durchsage käme, in der wir gebeten würden, die Bahn zu verlassen, weil sie defekt wäre. Wir waren zu dem Zeitpunkt am Barbarossaplatz. Meine Assistentin und ich unterhielten uns darüber, wie ich wohl aussteigen würde, wenn wir wirklich raus müssten. (Der Barbarossaplatz ist nicht barrierefrei, man muss aus der Bahn die Treppen runter). Es war keine ernsthafte Unterhaltung, wir machten hauptsächlich Witze.

„Jetzt mal im Ernst. Was machst du dann? Wie kommst du raus?“, mischte sich der junge Mann ein. Dann erst sah ich, dass er attraktiv war. Etwas jung, aber gutaussehend. Wir unterhielten uns ein wenig, er war etwas verunsichert, aber auf jeden Fall irgendwie interessiert. Nachdem er mich gefragt hatte, ob ich einen Freund hätte, verriet ich ihm, dass ich verlobt bin. Er wünschte mir, oder uns, alles Gute und wir verließen gemeinsam die Bahn. Unsere Wege trennten sich, es war eine kurze Begegnung.

Solche Begegnungen hat man doch häufig, oder? Und jedes Mal stelle ich mir die Frage, ob der Typ eben mit mir geflirtet hat. Warum eigentlich? Wieso zweifel ich so etwas an? Genau so war es auch in der Bahn. Auf dem Weg von der Bahn zu mir nach Hause fragte ich mich, ob der junge Mann mich attraktiv fand. Er war groß, schlank… Hatte – wie ich finde- ein sehr hübsches Gesicht… Früher wäre er auf jeden Fall etwas für mich gewesen. Ich musste auf dem Heimweg schmunzeln. Dabei fiel mir meine Mutter ein. Ich weiß, es klingt vielleicht ein bisschen krank, aber ich erkläre es euch: Ich hatte in den letzten Tagen echt eine harte Zeit hinter mich gebracht. Mir ging es nämlich gesundheitlich nicht gut und wen hat man in solchen Zeiten am liebsten bei sich? Den Partner und natürlich die Mama. Da mein Schatz arbeiten musste, habe ich mehr Zeit mit meiner Mutter verbracht. Ich habe mit ihr an einem Tag über eine damals gemeinsame Bekannte gesprochen, die damit zu kämpfen hat, dass ihre Mutter es ihr nicht zutraut, einen Partner zu finden und ein Sexualleben zu führen. Diese sogenannte Bekannte hat die gleiche Behinderung wie ich – spinale Muskelatrophie. Von der eigenen Mutter zu hören: „Du könntest beim Sex bestimmt kaputt gehen, Liebes!“, ist schon ganz schön hart. Davon kann ich auch ein Lied singen… Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich es nicht verstehe, wieso Eltern von Kindern mit einer Behinderung aus dem Thema Partnerschaft und Sexualität ein so großes Tabu machen.

Sie war nicht besonders erfreut darüber, dass ich das Thema ansprach. Meine Mutter wurde rot, ich nahm an, dass sie peinlich berührt war.

Mama: „Was meinst du?“

Ich: „Du wusstest ganz genau, wann und in wen ich verliebt war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass du das umgehen wolltest und es unter den Tisch gekehrt hast. Einmal habe ich mitgehört, wie du unserer Nachbarin besorgt erzählt hast, dass ich wahrscheinlich verliebt sei.“

Mamas Augen füllten sich mit Tränen: „Ja, ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hatte Angst, dass dich jemand hintergeht oder sogar ausnutzt…“

Das hat gesessen…!

Liebste Mama, wenn du diesen Beitrag lesen solltest: Ich liebe dich!

Ich habe es mir schon gedacht, dass du dir Sorgen dieser Art gemacht hast. In unserer Gesellschaft ist es üblich, dass man auf die Töchter gut Acht gibt, besonders in unserem Kulturkreis (ich bin eine Halbrussin). Zudem bin ich ihr erstes Kind, dass sie vielleicht unter widrigen Umständen zur Welt bringen musste. Wir kommen aus Kirgistan und die medizinische Versorgung ließ dort wirklich zu Wünschen übrig, was zur Folge hatte, dass ich auch völlig unterversorgt war. In einer solchen Situation kümmert sich eine liebevolle Mutter hingebungsvoll um ihr Kind und diese hingebungsvolle Liebe erhielt ich von meiner Mama in vollem Maße! Daraus entstand natürlich eine innige und tiefe Liebe… Ich kann mir gut vorstellen, dass es dann schwierig ist, beobachten zu müssen, dass dieses damals kleine Wesen sich abkapselt und sich so langsam für die große weite Welt interessiert… Und vielleicht sogar für das andere Geschlecht. Ich glaube nicht, dass es mir meine Mutter nicht gegönnt hat, mich zu verlieben und glücklich zu werden. Aber wenn du ein Kind auf die Welt bringst, um das sich deine ganze Welt gedreht hat, obwohl alle Außenstehenden dir davon abgeraten haben, es zu behalten, fällt es schwer, es loszulassen, wenn du es so stark abgeschirmt hast. Gerade die Erfahrung zu machen, dass dein gesamtes Umfeld versucht, dich zu überreden, dein über alles geliebtes Kind ins Heim zu geben, verstärkt deine Unsicherheit, dass es vielleicht doch keinen Platz in einer Gesellschaft hat, die nicht wirklich offen für das „anders sein“ ist… Und seien wir ehrlich: noch nicht einmal heute sind Menschen mit einer Behinderung als vollwertige Sexualpartner oder generell als Partner in unserer Gesellschaft angekommen. Das war in meiner Jugendzeit nicht anders. Im Gegenteil, wahrscheinlich war dieses Denken noch stärker vertreten und das war meiner Mama schmerzlich bewusst. Sie wollte mich schützen… schützen vor Enttäuschungen.

Früher hatte ich allerdings nicht die nötige Reife, ihre Reaktionen auf meine Verliebt-sein-Phasen aus ihrer Sicht zu betrachten. Heute kann ich sagen, dass das vielleicht Erklärungen sind, die ich eben genannt habe, aber ich hätte mir gewünscht, dass meine Mutter anders mit dem Thema Partnerschaft umgegangen wäre. Ich hätte mir gewünscht, dass sie mir zugesprochen hätte, wenn ich ihr sagte: „Mama, ich finde David so unglaublich hübsch und wundervoll.“ . Stattdessen hat sie es entweder ignoriert oder so etwas gesagt wie: „Ach Schätzchen, Männer sind Egoisten. Sie schätzen noch nicht mal gesunde Frauen…“. Ich habe dann meistens die Augen verdreht oder darüber gelacht. Ich glaube, diese Reaktionen haben mich mehr geprägt, als ich dachte… Wenn man dann auch noch von Bekannten zu hören bekommt: „ Ich habe letztens über dich nachgedacht, du kannst dich ja auch verlieben, oder?“, „Ich glaube schon, dass du irgendwann einen Freund haben wirst, der muss nur so sein wie du.“… Dann ist das der Tod für das eigene Selbstbewusstsein.

Wie soll man auch ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, wenn dein Wunsch nach einem Partner belächelt wird oder solche Kommentare wie oben genannt. fallen?

Durch diese und noch weitere, ähnliche Erfahrungen, habe ich sehr große Selbstzweifel entwickelt. Ich habe mich selbst gefragt, was ich einem Mann schon geben kann.

Schließlich kann ich mich kaum bewegen, bin dementsprechend auf sehr viel Hilfe angewiesen und wäre aus dieser Sicht nur eine Belastung für einen Partner. Dann gibt es da noch meine Skoliose, die meiner Behinderung mit sich bringt und meinen Oberkörper verformt aussehen lässt.

Irgendwann habe ich es generell auch angezweifelt, dass ein Mann mich aufgrund dessen, dass ich im Rollstuhl sitze, attraktiv finden könnte. Ich fand irgendwann so gut wie gar nichts an meinem Körper schön, hatte dadurch unheimlich viele Komplexe entwickelt. Als Jugendliche hatte ich mich auch gefragt, ob ein junger Mann überhaupt eine Erektion kriegen würde, wenn er mich nackt sieht oder ob ich jemals ein Sexualleben führen würde.

Erst heute mit 27 Jahren kann ich sagen, dass mein Körper auch sehr schöne Stellen hat. Ich habe mit den Jahren Stellen an meinem Körper lieben gelernt, die ich früher absolut nicht schön an mir fand.

Wenn ich jetzt zurückblicke, wird mir bewusst, dass sich eine Zeit lang darauf erpicht war, möglichst viele Komplimente von Männern „zu ergattern“, um Bestätigungen zu bekommen und auch um mir selbst, aber auch meinem Umfeld zu beweisen, dass man mich durchaus attraktiv findet. Wenn ich beispielsweise ausgegangen bin und an einem Abend nicht genügend oder sogar gar keine Aufmerksamkeit von Männern bekommen habe, habe ich direkt angefangen, an mir zu zweifeln. Mir ist heute klar, dass das ein absolut falscher Ansatz war, mich selbst zu akzeptieren. Ich musste lernen mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und nicht mehr so viel Wert darauf zu legen, wie ich beim anderen Geschlecht ankomme. Ich bin ehrlich gesagt immer noch sehr kritisch mit mir, aber ich bin definitiv zufriedener und glücklicher mit meinem Körper geworden.

Selbstverständlich höre ich immer noch gerne Komplimente und freue mich, wenn mich ein hübscher, junger Mann anflirtet, aber es bricht für mich nun keine Welt mehr zusammen, wenn ich nicht angesprochen werde.

Als Jugendliche hat man es generell schwer, weil man häufig unzufrieden mit sich selbst ist, aber wenn man dann auch noch von der eigenen Familie unbewusst eingetrichtert bekommt, dass man vielleicht als Partner aufgrund der Behinderung nicht ausreichen könnte, dann ist es ein verdammt langer Weg aus dieser Misere herauszukommen. Schließlich habe ich es irgendwann geglaubt und erwische mich immer noch dabei, wie zum Beispiel bei der Situation mit dem jungen Mann in der Bahn.

Mit meinen Selbstzweifeln habe ich mir wohl viele Möglichkeiten entgehen lassen…

Deshalb an alle Single-Ladys da draußen: Ihr seid wunderschön! Na klar, findet der Typ dich gut, wenn er dich in ein Gespräch verwickelt. Selbstzweifel zerfressen uns und verschleiert unseren Blick vielleicht auf die schönen Begegnungen in unserem Leben.

Konzentriert euch darauf euren Körper so zu lieben, wie er ist. Und dann alle Frauen, die eine Behinderung haben, hört auf euch darüber Gedanken zu machen, ob ihr euren Partner zur Last fallt oder nicht. Genießt das Leben und lasst die Dinge auf euch zukommen. Es bringt nichts vorher darüber nachzudenken, was alles vielleicht schwierig verlaufen könnte. Ihr werdet es nie herausfinden, wenn ihr es nicht ausprobiert… Wenn man selber an sich zweifelt, dann verunsichert das auch unser Gegenüber.

Ich finde sowieso, dass Menschen sich mehr trauen sollten, zu ihren Gefühlen zu stehen, und diese dem anderen mitteilen sollten. Was hat man schon zu verlieren? Eine Abfuhr schmerzt manchmal ungemein, aber danach kommen wieder schönere Momente… Und wer weiß vielleicht kommt es zur keiner Ablehnung?! Ihr dürft euch nur eure Chancen nicht entgehen lassen!

Bis bald…

Eure Katja <3

Sex oder kein Sex

 

                                        12017553_881957498539706_5763236426346805004_o

 

Ich liebe meinen Verlobten… Meinen Mann… Und so sehr liebe ich den Sex mit ihm. Eigentlich ganz einfach, oder? Zwei Menschen haben sich gefunden – sind beide davon überzeugt, dass sie die Liebe ihres Lebens an ihrer Seite haben – zwei, die nach zwei Jahren Beziehung mit Höhen und Tiefen immer noch verliebt sind wie am ersten Tag… Und doch ist alles so kompliziert! Sogar jetzt beim Schreiben füllen sich meine Augen mit Tränen, weil mich der Schmerz durchbohrt.
Ihr fragt euch jetzt sicher, worum es geht oder was passiert ist.
Alles begann mit unseren ersten Drehtagen mit einem Fernsehsender. Es sollte um uns als Paar und um unser Sexualleben gehen. Teil dieser kleinen Doku sollten auch unsere Sexualassistenten sein. Sie wollten allerdings nicht in der Doku mitwirken, weil sie nicht wollten, dass ihre Nachbarn und der Chef unseres Sexualassistenten von der Nebentätigkeit erfahren. Alles soweit natürlich verständlich und wir haben dies auch akzeptiert. Doch dann haben sie sehr bestimmend darauf gepocht, dass wir auf keinen Fall darüber sprechen sollen, wie teuer die Sexualassistenz ist. Das ging mir eindeutig zu weit!
Nicht mitwirken zu wollen, ist völlig in Ordnung, aber mir vorzuschreiben, meine Ausgaben und – ich betone – MEINE Ausgaben nicht offen zu legen, ist ein No-Go! Zumal ich nie den Namen unserer Sexualassistenten Preis gegeben habe, geschweige denn den Wohnort. Somit kann keiner nachvollziehen, mit wem wir zusammen gearbeitet haben.
Unsere Sexualassistentin hat mich noch einmal angerufen, um mir zu sagen, dass die Preisangaben, die ich in meinem letzten Blogeintrag gemacht habe, auf jeden Fall geändert werden sollen, indem ich bekannt geben soll, dass wir nur 120 Euro die Stunde zahlen. Dies entspricht einfach nicht der Wahrheit, denn dann würden wir nicht genau 360 Euro für zwei Stunden zahlen, sondern 240 Euro.
Ich habe mich so sehr überrumpelt gefühlt nach dem Telefonat und wütend zugleich! Tim und ich haben uns lange über die Reaktion unserer Sexualassistenten unterhalten und uns überkam solch ein unbehagliches Gefühl. Irgendwie haben wir uns verarscht gefühlt.. Haben sie uns etwa über den Tisch gezogen? Haben sie die 120 Euro die Stunde dem Finanzamt gemeldet und den Rest selbst einkassiert? Wir haben einfach nicht verstanden, warum wir nicht über den Preis reden dürfen, wenn an dem Preis doch alles in Ordnung ist.
Für Tim war klar, dass die Zusammenarbeit dadurch beendet ist. Ich war hin und her gerissen, aber eine solche radikale Entscheidung wollte ich nicht direkt treffen, obwohl ich wusste, dass er Recht hat. Ganz wohl war mir auch nicht bei dem Gedanken, weiterhin mit den beiden zusammen zu arbeiten.
Ich sage es euch: einmal im Monat Sex zu haben, ist verdammt hart (wir haben natürlich oft Oralsex). Aber nicht zu wissen, wann man das nächste mal Sex haben wird, ist in meinen Augen einfach nur menschenunwürdig… Ich fragte mich, warum ich mich nicht wie Tim so entschlossen dagegen entscheiden konnte. Mir war eigentlich klar, dass ich unsere Sexassistenten nicht mehr beim Sex dabei haben möchte.
Während ich über die ganze Sache nachdachte, schwirrten mir ihre Worte aus unserem letzten Telefonat in meinem Kopf herum: „Wir haben uns deinen Blog angeschaut. Er ist zwar ganz nett aufgebaut, aaaber wann habt ihr denn an uns bitteschön 500€ gezahlt? Wir sind euch doch extra mit dem Preis entgegen gekommen!? Ich muss schon sagen, dass wir ein wenig enttäuscht waren als wir das gelesen haben. Ich bitte dich deshalb das alles zu überdenken und deine Preisangabe zu ändern und zu schreiben, dass ihr nur 120€ die Stunde zahlt!“, das sagte sie mir in einem sehr bestimmenden Ton.
Ich war wirklich empört nach dem Gespräch. Ich erinnerte sie daran, dass sie durchaus 460€ von uns verlangt haben. Erst nach dem wir gesagt haben, dass uns das zu teuer ist, sind sie auf 360€ runter gegangen. Aber auch nur wenn wir dann zu denen fahren. Glücklicherweise habe ich alle E-Mails behalten, die wir uns in unserer Zusammenarbeit zugeschickt haben und in denen man nachlesen kann, dass die Preise unheimlich schwankten. Ganz am Anfang haben wir jeden Monat einen anderen Preis gezahlt. Von ca. 300€ bis 460€ war alles dabei, mit den kuriosesten Begründungen dafür…mal haben sie sich verrechnet, dann haben sie sich einen „Erlebnisbericht“ von uns gewünscht und es deshalb günstiger angeboten… Nach drei/vier Monaten war uns das zu bunt und wir haben gesagt, dass wir die schwankenden Preise ziemlich undurchsichtig finden und uns daher einen konstanten Preis wünschen. Zumal war es irgendwann anstrengend noch eine Art „Aufsatz“ über unser Sexleben zu schreiben. Schließlich haben wir immer eine Menge Geld bezahlt, da ist eine weitere Gegenleistung für die Sexassistenz überflüssig. In den Mails sprachen sie immer von einem Obolus von 360€, 410€, 460€ usw. Ein Obolus…
Wir hätten es längst beenden müssen. Warum haben wir es mitgemacht?
Weil wir leider nicht die Qual der Wahl haben bezüglich der Sexassistenz. Es gibt ziemlich wenige Sexassistenten in Deutschland, was zur Folge hat, dass sie ihre Preise willkürlich bestimmen können. Dadurch, dass so wenige diese Dienstleistung anbieten, verleiht dies den vorhandenen Sexassistenten eine enorme Macht. Als Klient ist man vollkommen machtlos und ausgeliefert, wenn man solchen Preisen ausgesetzt wird. Man denkt sich: Entweder ich zahle diese Summe oder ich habe keinen Sex mit meinem Partner.
Und an alle, die jetzt denken: „Es ist doch nur Sex! Die Hauptsache ist, dass ihr euch habt.“ Das habe ich in den letzten Tagen so oft gehört. Es ist wahrscheinlich gut gemeint, aber es tut so schrecklich weh sowas zu hören! Denn durch die ganze Aktion haben mein Partner und ich ein ganz großes Stück Lebensqualität verloren… Sex ist für mich nicht einfach nur ein Weg meine Triebe zu befriedigen, wobei das natürlich ein wichtiger Aspekt ist. Beim Sex kann ich meine Liebe, meine Leidenschaft zu meinem Partner zum Ausdruck bringen; es ist eine weitere Möglichkeit mich komplett fallen zu lasse. Seit dem Sex mit Tim fühle ich mich um einiges attraktiver, begehrenswerter, weiblicher…Sex hat einen positiven Einfluss auf das eigene Selbstwertgefühl. Beim Sex fühle ich mich Tim einfach so nah, ich liebe das Gefühl, wenn er in mir drin ist…denn dann sind wir irgendwie eins. Ich könnte noch so viele weitere Punkte aufzählen, die für Sex sprechen und das werde ich auch, nur in einem anderen Blogeintrag.
Sex gehört für mich zu einer Beziehung und ich will auf gar keinen Fall darauf verzichten! Während unserer Zusammenarbeit haben wir uns bereits nach anderen Sexassistenten umgeschaut, leider ohne Erfolg. Wir sind zu einer Sexassistentin zum Vorstellen gefahren. Diese hat uns in ihrer Fußpflegepraxis empfangen. Als wir reinkamen rochen es sehr stark nach Desinfektionsmittel, was ja für sie spricht, aber es trägt keiner erotischen Stimmung bei. Sie bat uns in das Zimmer, in dem Tim und ich in Zukunft miteinander schlafen sollten. Ich schaute mich um und musste feststellen, dass dieses Zimmer exakt wie ein Behandlungszimmer beim Zahnarzt ausgestattet war, mit dem gleichen Stuhl etc. Hätten wir einen Fetisch für Desinfektionsmittel usw., wäre das Zimmer bombe zum poppen. Als wir dann nachfragten, wie viel uns der Spaß kosten würde, bekamen wir den Schock unseres Lebens! Sie wollte für zwei Stunden bei Tim Zuhause ca. 510€ und 410€ bei sich in der Praxis. Wohlgemerkt konnte sie uns dort nur eine Luftmatratze anbieten. Für das Gespräch allein, ohne jegliche Dienstleistung, wollte sie 90€ von uns haben. Nach 15/20min. war uns klar, dass das nichts wird und wir wollten uns von ihr verabschieden, woraufhin sie ausdrücklich auf ihre 90€ bestand, weil die Stunde schließlich angefangen habe.
Ich würde sagen, wir denken uns unseren Teil dazu…
Fakt ist: Ich möchte mich nie wieder ausgenutzt fühlen und mich erpressbar machen und schon gar nicht im Zusammenhang mit meinem Sexleben.

Nun ist es so, dass wir seitdem jedes Wochenende eng umschlungen im Bett liegen, ich seinen erregten Penis an meinem Oberschenkel spüre…es mich natürlich enorm erregt… unsere Augen füllen sich in solchen Momenten häufig mit Tränen…Früher war der nächste Termin bei unseren Sexassistenten ein tröstender Gedanke in solchen Momenten, jedoch jetzt plagt uns die Ungewissheit…
Dieses Problem wäre zu lösen, mit einer Assistenz, die vielleicht etwas mehr Ehrlichkeit besitzt… Ich möchte hier nicht alle ausgebildeten Sexassistenten über einen Kamm scheren, aber es ist sehr fraglich, dass die meisten von denen unbezahlbare Preise verlangen. Diese Preise stehen in keinem Verhältnis zu dem, was Prostituierte oder andere Sexarbeiter mit viel intimerem Körpereinsatz für ihre Leistungen verlangen. Ich hoffe nur sehr, dass es da draußen Sexassistenten gibt, in denen – ich würde mal sagen – die Geldgier nicht stark ausgeprägt ist und die dann auch aufgrund des seltenen Angebots ihre Macht nicht ausspielen. Denn das ist das, was ich aufgrund meiner Erfahrung mit ausgebildeten Sexassistenten mit ihnen verbinde.
PS: Alles, was ich euch hier erzählt habe, schrieb ich in einer Mail an unsere Sexassistenten nieder. Bislang kam noch keine Antwort…

Eure Katja <3

Sag mal, geht bei euch überhaupt etwas im Bett? Geht das denn überhaupt?

                                     10402751_720588764676581_5817777091240679392_n

Diese Art von Fragen bekomme ich fast täglich zu hören. Ihr auch? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen!

Nun, ich erlöse euch von den „Qualen“ und beantworte diese Fragen.

Ich würde sogar sagen, dass bei uns so einiges im Bett abgeht. Manchmal stelle ich fest, dass unser Sexleben um einiges aufregender und fantasiereicher ist, als das von anderen Paaren. Wenn mir manche Menschen von ihrem Sexleben erzählen, dann überkommt mich manchmal das Gefühl von „Mitleid“ und das stimmt mich hin und wieder traurig. 😀

Aber ich verschone euch jetzt mit näheren Details bezüglich unserer Vorlieben!

Nein, jetzt mal im Ernst. Früher habe ich mich total darüber aufgeregt, wenn man mir diese Frage gestellt hat. Aber im Nachhinein habe ich mich selbst dabei ertappt, dass ich mich auch bei manchen Menschen mit Behinderung gefragt habe, wie sie ihre Sexualität ausleben können. Mittlerweile finde ich es auch in Ordnung, wenn man solche Fragen stellt. Nur sollte man niemals und ich betone hiermit auch noch mal NIEMALS einem Menschen die Sexualität absprechen und eben zu denken, dass der- oder diejenige kein Sexualleben hat, weil er oder sie mit einer Behinderung lebt.

In diesem Zusammenhang fällt mir auch eine Situation aus meiner Jugend ein. Es war ungefähr in der zehnten Klasse. Es gab da diesen… ich nenne ihn mal Marc. Marc und ich waren auf irgendeine Weise total ineinander verknallt, zueinander gefunden haben wir jedoch nicht. Es war diese gewisse Spannung zwischen uns, dieses Kribbeln und die Schmetterlinge im Bauch.. Wir hatten so viele schöne Momente, in denen wir uns nahe waren. Gleichzeitig aber hörten diese Momente auch plötzlich auf und wir distanzierten uns von der einen Sekunde auf die andere voneinander. Dies wechselte immer wieder… Ich habe mich immer gefragt, warum wir nicht wirklich zueinander finden konnten. Gut, zu seiner Verteidigung muss ich hier auch sagen, dass ich es ihm nicht einfach gemacht habe. Ich komme aus einer streng religiösen Familie und hatte auch selbst die Überzeugung, dass ich mit niemandem zusammen sein möchte, der nicht meinen Glauben teilt… Zudem gehörte auch noch sowas ´wie kein Sex vor der Ehe´dazu… Aber bei Marc gab’s auch etwas, das ihn hinderte, ich wusste nur nicht was es war. Nach unserem Abschluss trennten sich auch unsere Wege; wir haben zwar noch ab und zu miteinander geschrieben, aber uns nie wieder gesehen. Ich habe so oft mit meiner Freundin darüber gesprochen, dass ich es einfach nicht verstand, was das zwischen uns war und warum es so zu Ende gegangen ist.

Irgendwann erzählte sie mir, dass Marc mit ihr über mich gesprochen hat. Er hat ihr wohl seine ganzen Zweifel, die er hatte, geäußert. Er stellte sich eine Beziehung mit einer Frau, die im Rollstuhl sitzt, kompliziert vor und überhaupt ging er davon aus, dass ich keinen Sex haben könnte. Er sagte meiner Freundin, dass ihm der Sex in der Beziehung sehr wichtig sei und er darauf auf gar keinen Fall verzichten möchte.

Als ich das hörte, war ich einfach wütend und zutiefst enttäuscht, weil er nie mit mir darüber gesprochen und das für sich entschieden hat. Das traf mich sehr und hat mich auch lange beschäftigt. Nun könnte man an dieser Stelle sagen, dass er jung und dumm war oder es auf die jugendliche Leichtsinnigkeit schieben. Vielleicht war es das auch…

Aber irgendwie erstreckt sich diese angebliche „Dummheit“ oder die jugendliche Leichtsinnigkeit über jegliches Alter unserer lieben Männer (betrifft sicherlich auch die Frauen;)). Wenn sie etwas älter sind, haben sie Marc nur eins voraus: Sie sprechen mich auf das Thema an und manche fragen mich ganz direkt, ob ich Sex haben kann.

Wenn man fragt, ob jemand Sex haben kann, dann denke ich mir, dass man das auf irgendeine Art und Weise ausschließt, ansonsten würde man diese Frage nicht stellen. Man würde mir eventuell, wenn man das in Betracht zieht, dass ich Sex haben kann, die Frage stellen, inwieweit der Sex vielleicht anders ist oder Ähnliches…

Diese ganzen Fragen bezüglich meines Sexuallebens haben so weit geführt, dass ich irgendwann selbst die Frage an mich gestellt habe, ob ich Sex haben kann und auch anfing daran zu zweifeln. Und überhaupt fragte ich mich, ob ich als vollwertige Sexualpartnerin in der Männerwelt betrachtet werde…

Nun habe ich einen Partner und ein Sexualleben 🙂 Es hat zwar ein wenig gedauert bis es bei uns zum ersten Mal kam, aber wir haben auf jeden Fall einen Weg gefunden.

Wir haben dafür eine sogenannte Sexualassistenz gesucht und gefunden. Sie ist unter anderem auch eine Tantramasseurin und besitzt ihre eigene Praxis. Am Anfang hat sie uns bei meinem Verlobten zu Hause besucht, irgendwann haben wir doch gemerkt, dass es für eine Person zu anstrengend ist uns beim Sex zu assistieren. Dementsprechend entschlossen wir uns, eine zweite Person hinzuzuziehen. Unsere Sexualassistentin hat uns vorgeschlagen ihren Partner zu fragen, der ebenfalls Tantramassagen anbietet. Seitdem sind wir ein „Vierer-Team“, ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll 😀

Da wir für zwei Stunden Sex, für unsere Verhältnisse eine Menge Geld zahlen müssen, ca. 500 €, haben wir uns entschieden zu dem Pärchen nach Hause zu fahren (oder besser gesagt in ihre „Praxis“), weil es dann ca. 100 € günstiger für uns ist. Ich habe es bereits in einem Blogeintrag geschildert, dass wir eine Stunde Fahrt auf uns nehmen, um die Sexualassistenz in Anspruch nehmen zu können. (http://einfach-katja.de/?p=79)

Wenn wir dort angekommen sind, besprechen wir kurz, wo und wie unsere Assistenten ihre Zeit währenddessen verbringen.

Wir lassen uns dann noch kurz von unseren Assistenten auf das Bett legen. Wenn wir schnell zur Sache kommen möchten, dann lassen wir uns noch eben von unseren Assistenten ausziehen und dann widmen sie sich ihren eigenen Beschäftigungen.

Wenn ich meinen Freunden oder Bekannten die Sexualassistenz erkläre, sage ich immer, dass die Sexualassistenz die Kraft in unseren Händen ist.Wir sind beide nicht in der Lage unsere Hände und unseren Körper zu bewegen (die Hände minimal). In diesen zwei Stunden, die wir uns einmal im Monat leisten können, ist es uns möglich uns überall in erotischer Hinsicht anzufassen, weil unsere Sexualassistenten unserer Hände nehmen und diese dort hinführen, wo wir es uns in dem Moment wünschen. Wenn sich mein Partner zum Beispiel einen Handjob von mir wünscht, lege ich meine Hand um seinen Penis und die Sexualassistentin legt ihre Hand um meine, um für mich die Bewegungen und den Druck von außen auf meiner Hand auszuüben (ist mir auch alleine möglich, allerdings ist es sehr kräftezehrend für mich!). Die beiden bringen uns in jegliche Stellungen, die wir uns wünschen oder ausgedacht haben, führen seinen Penis in mich hinein und übernehmen die rythmischen Bewegungen nach unseren Anweisungen und Vorstellungen usw. Bei den verschiedenen Stellungen ist uns der Lifter häufig behilflich, den ich bereits in einem meiner Einträge erwähnt habe. Wenn ich oben sein möchte, dann hänge ich mich in den Lifter und wenn mein Schatz über mir sein möchte, dann hängt er sich hinein.(http://einfach-katja.de/?p=38) Mit viel Kreativität und Fantasie ist eigentlich so ziemlich jede Stellung möglich, manchmal sieht es vielleicht so aus wie Kamasutra 😀 Wenn die zwei Stunden dann rum sind, kommen unsere Assistenten wieder, ziehen uns an und fahren mit uns nach Hause.

Ich hoffe, ihr könnt euch jetzt ungefähr vorstellen, was eine Sexualassistenz bei uns so macht 😉

Ob es komisch ist zwei weitere Menschen beim Sex dabei zu haben?

Am Anfang auf jeden Fall! Und es gibt immer noch Momente, in denen ich mir zum Beispiel denke, wenn die beiden Sexualassistenten jetzt nicht da wären, dann würde ich dies und das zu meinem Tim sagen. Wobei die beiden absolut gar nichts dagegen einzuwenden hätten, im Gegenteil sie befürworten Dirty-Talk nur. Aber irgendwie komme ich mir dann albern vor, wenn wir nicht alleine sind…. 🙂 Das lerne ich sicherlich auch noch! Ansonsten kann ich mich mittlerweile ganz gut fallen lassen und alles andere um mich herum ausblenden.

Unser Sexualassistenten sind mittlerweile auch ein wichtiger Bestandteil unserer Beziehung, durch sie konnten/können wir uns näher kommen und unser Sexualleben entfalten und ausleben. Das Beste an den beiden ist, dass sie wirklich offen für alles sind und ich das Gefühl habe, dass ich jeden Wunsch und jede Art von Vorlieben äußern kann, ohne dass es mir peinlich sein braucht, denn nur dann kann man sich wirklich fallen lassen und jemanden in solch einen intimen Moment herein lassen!

Eure

Katja <3

Noch Lust auf Sex?

                                        11074136_794414950627295_1712339269_n

 

An Tagen wie diesen, wache ich in einer Kuschelposition mit Tim auf. Wir küssen uns, um richtig wach zu werden und streicheln uns, soweit es uns ohne Assistenz möglich ist.
In diesem Moment würde ich eigentlich am liebsten unter die Bettdecke huschen. Meinem Schatz einen intensiven Blowjob geben. Es würde auch gar nicht lange dauern bis er mich auf den Rücken schmeißen und mir Spaß bereiten würde. Anschließend hätten wir kuscheligen, romantischen Sex, der dann in wilden Sex ausahten würde, mit festem Zupacken an den Haaren, mit ein paar Klapsen auf dem Po u.s.w…ihr wisst ja, wie das ist 😉
Die Betonung liegt hier aber auf „hätte“, „würde“, heißt nicht, dass das alles nicht möglich ist, nur bis dahin dauert es eben.
Aber jetzt heißt es wohl aufstehen: ich muss mich von ihm losreißen, das kuschelige Bett verlassen und vor allem alleine in die Dusche (zusammen duschen, geht leider nicht). Meine Assistentin holte mich aus dem Bett. Ich sah ihr an, dass sie keine erholsame Nacht hatte. Es tat mir auch irgendwie leid. Wahrscheinlich habe ich sie nachts oft gerufen oder sie wurde noch zusätzlich von der Klingel meines Liebsten wach (unsere jeweiligen Assistenten schlafen in einem Zimmer und wenn einer von uns klingelt, werden beide Assistenten wach).
Sie wirkte müde, ein wenig gestresst und angespannt. „Auch das noch“, dachte ich mir. Ich wollte ihre Laune heben, aber auf der anderen Seite wollte ich das doch nicht. Denn mir ging es in diesem Moment auch beschissen: ich wollte Sex und auf Assistenz hatte ich ehrlich gesagt auch keinen Bock! Aber das ließ sich eben nicht ändern.
Wir merkten beide, dass wir „keine Lust aufeinander hatten“, also haben wir begonnen Smalltalk zu führen, um die Situation aufzulockern. Aber auch das gelang nicht so richtig. Das große Schweigen trat ein. Ich versuchte es auszublenden und nur noch daran zu denken, wie der Sex heute sein wird… klingt egoistisch?
Ich finde nicht. Solche Situationen kommen häufig vor. Das ist nun mal so. Man arbeitet sehr eng zusammen und jeder kommt an seine Grenzen. Beschissen ist es nur, wenn man sich in solchen Momenten nicht aus dem Weg gehen kann und ich in dem Fall auf Hilfe angewiesen bin.

Zu dem kam hinzu, dass das Bad meines Verlobten sehr chaotisch und nicht besonders groß ist. Das erhöhte den Stressfaktor der Assistentin in diesem Moment, weil sie nicht genügend Platz hatte, um das Duschgel, Schampoo u.s.w. abzustellen…Ich sagte ihr, dass sie sich nicht stressen soll, schließlich bin ich eine Stunde früher aufgestanden. Aber auch das brachte nichts und so langsam merkte ich, dass ich bald platzte, weil ich jetzt auch genervt bin, denn ich konnte nichts dafür, dass ich oft gerufen habe. Wir beide ließen zwischendurch zickige Kommentare los.
Ich war dann froh, dass ich irgendwann fertig gemacht in meinem Rollstuhl saß.
Ich habe es nicht geschafft zu frühstücken und wir hatten schon 13:45 Uhr. Zeit zum Fahren, denn um 15 Uhr erwartetenuns unsere Sexualassistenten bei sich Zuhause. Wenn ich hungrig bin, werde ich zur Diva, also stopfte ich mir noch schnell eine Scheibe Toastbrot in mich (natürlich mit Hilfe meiner Assistentin).
Wir zwei düßten anschließend schnell zu Tims Auto und nach dem Anschnallen unserer Rollstühle, hatten meine Assistentin und ich endlich Zeit zum durchatmen und ein wenig Abstand voneinander zu nehmen. Ich hatte um ehrlich zu sein auch keine Lust mehr auf Sex, weil mir das alles zu anstrengend war… Mein Schatzi neben mir war total irritiert von meiner schlechten Laune, weil ich vorhin im Bett noch gut gelaunt mit ihm rumgealbert habe. Aber da er meine ab und zu vorkommende launische Art kennt, ließ er mich erst mal in Ruhe.
Es vergingen keine paar Minuten und ich wurde schon wieder redselig. Langsam bekam ich auch mit, dass meine Assistentin sich beruhigt hatte und wieder ein wenig auftaute. Somit war die Situation nach kurzer Zeit aufgelockert und die schlechten Launen verzogen sich ganz schnell.
Als wir dann bei unseren Sexualassistenten angekommen sind, hatten meine Assistentin und ich noch zusätzlich zwei Stunden Abstand voneinander und jeder von uns konnte sich auf eigene Art und Weise ablenken. Ich hatte wundervollen Sex und meine Assistentin bekam bei unseren Sexualassistenten ein eigenes Zimmer und konnte somit zwei Stündchen schlafen.
Danach waren alle ausgelastet und wieder entspannt im Umgang miteinander 😀

Als meine Assistentin das nächste Mal Dienst hatte, haben wir noch mal über die angespannte Situation vom letzten Dienst gesprochen und mussten eigentlich dabei hauptsächlich darüber lachen. Ich habe sie mega lieb, genauso wie sie mich auch! Aber wenn man sich lange und häufig sieht, dann kommt es eben zu solchen Momenten. Das ist absolut normal und vor allem menschlich. Wichtig ist nur, dass man über alles spricht!!

Was ich euch mit diesem Blogeintrag sagen will?
Inklusion bedeutet eben auch voneinander abgefuckt zu sein und miteinander genervt zu sein, miteinander zu lachen, miteinander zu zicken…Ach, eigentlich ist es auch egal was, Hauptsache MITEINANDER und vielleicht bedeutet es sogar manchmal an die eigene Grenze zu gehen (sowohl für Menschen mit als auch ohne Behinderung)……

Liebe Grüße aus Köln,
eure Katja

Schwanger?!

                                   1407743997530
Vor einigen Wochen hatten mein Freund und ich ein Erlebnis… ein Erlebnis der besonderen Art…
Ich kann es irgendwie nicht in Worte fassen, aber ich beginne einfach mal, wie es angefangen hat.
Ich war eine Woche überfällig… Gedanken habe ich mir natürlich gemacht, ob ich schwanger sein könnte, aber ich wollte mich nicht allzu sehr verrückt machen, da ich schon ganz oft geglaubt habe schwanger zu sein, deshalb nahm ich es erst mal nicht so ernst. Was ist schon eine Woche? Ich versuchte mich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass mein Zyklus bestimmt spinnt. Ich versuchte erst mal gar nicht dran zu denken und habe mich mit der Uni und anderen Dingen abgelenkt. Mein Freund fragte immer wieder nach und auch meine Assistenten nervten mich mit der Fragerei, ob ich endlich meine Tage bekommen habe.

Es ist ein großer Traum mit Tim eine kleine Familie zu gründen! Früher habe ich mir eingeredet, dass ich Kinder nicht mag, aber seitdem ich in einer festen Beziehung bin, ist mir bewusst geworden, dass das nur eine Art Selbstschutz war.
Ich habe natürlich große Angst davor! Ich frage mich, ob das auch geht… Habe ich mit meiner Behinderung, die sich auf meine Muskulatur auswirkt, überhaupt genügend Kraft für die Schwangerschaft?
Ich habe eine starke Skoliose. Das gibt mir natürlich zu denken, ob mein Baby überhaupt genügend Platz in meinem Bauch hat?!
Wie wird die Geburt sein? Ich habe sicherlich nicht genügend Kraft, um es selbst auf die Welt zu bringen.
Bekomme ich eine zusätzliche Assistenz für mein Kind? Meine Assistentin ist auf keinen Fall in der Lage sich um meine Bedürfnisse und um die meines Kindes zu kümmern. Übernimmt die Stadt die Bezahlung einer zweiten Assistentin?
Auf jeden Fall würde ein großer Papierkrieg bevorstehen…
Dann wäre da noch was, womit ich mich eigentlich nicht beschäftige, aber da ich eventuell Verantwortung für ein kleines Lebewesen übernehmen werde, kommt es in mir auf…ich bekam mit ungefähr zwei Jahren die Diagnose „Spinale-Muskelatrophie Typ 2“ und die besagt, dass ich eine verkürzte Lebenserwartung habe. Zumindestens hat man das meinen Eltern gesagt, als die Diagnose gestellt wurde. Als Jugendliche habe ich meine Ärzte gefragt, wie lange es mich geben wird, woraufhin sie mir sagten, dass sie das weder sagen können noch wollen. Die Medizin ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man solche Prognosen nicht mehr stellen sollte. Da ich mich nachts beatmen lasse, kann man wohl noch weniger voraussagen, wie lange es mich geben wird… weil dadurch zum Beispiel die Gefahr eines Atemstillstands in der Nacht vermieden wird. Wie gesagt, eigentlich denke ich gar nicht darüber nach, aber wenn ich mich wirklich entscheiden würde ein Kind zu bekommen… ich frage mich einfach dabei… ob es meinem Kind gegenüber fair ist?! Eventuell auch ohne Mutter aufzuwachsen.
Ich weiß noch nicht mal, ob es eintreten wird und die Ärzte haben mir auch keine Zeit oder Frist genannt, deshalb ist es wahrscheinlich auch nicht nötig sich jetzt darüber Gedanken zu machen. „Andere Kinder verlieren ihre Eltern oder ein Elternteil eventuell durch einen Autounfall oder andere Geschehnisse… mach dir nicht über Dinge Gedanken bei denen du nicht weißt, ob sie überhaupt eintreten werden. Ich bin mir sicher, wir werden großartige Eltern sein.“, sagte mir mein Freund Tim. Recht hat er ja, aber irgendwo verfolgt es mich zwischendurch trotzdem…

Nun ist auch mittlerweile noch eine Woche vergangen, ich war somit zwei Wochen überfällig.
Ich bin morgens mit Übelkeit aufgewacht, tagsüber war mir sehr schwindelig und mir wurde häufig mal schwarz vor Augen… zusätzlich war ich tagsüber unheimlich müde, was ich eigentlich von mir so nicht kenne.
Ich rief meine Mutter an und fragte sie, wie es war als sie mit mir schwanger war. Sie berichtete mir von leichter Übelkeit, Ohnmachtsanfällen und starker Müdigkeit… daraufhin bekam ich große Panik!
Vor lauter Panik kam ich auf die blendende Idee mit meinen Ovulationsstäbchen (diese bestimmen eigentlich die fruchtbaren Tage der Frau, aber laut der Gebrauchsanweisung kann man angeblich auch die Schwangerschaft damit bestimmen). Nun ja, laut diesem Test war ich wirklich schwanger! Ich hing über dem beschissenen Klo mit dem positiven Test und bekam kaum Luft und einen Schweißausbruch nach dem anderen…
Ich bin ja eigentlich mit meinem Studium nicht fertig. Tim und ich wohnen auch noch nicht zusammen, wir führen nämlich eine Fernbeziehung. Eine Schwangerschaft ist zur Zeit absolut nicht passend! Also nahm ich ein paar Stunden später noch ein Ovulationsstäbchen und machte noch einen Test, dieser war jedoch ebenfalls positiv.
Doch irgendwie kam mir das ganze komisch vor. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass ich schwanger bin, obwohl es dafür ganz viele Anzeichen gab. Nun saß ich da auf meinem Klo und rief heulend Tim an. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass wir eventuell Eltern werden, schwiegen wir uns gegenseitig an. Der Schock saß tief! Meine Assistentin war in diesem Moment natürlich auch total in Aufruhr. Ich habe ihr gesagt, dass ich diesen Ovulationsstäbchen nicht traue und daraufhin bot sie mir an auch so einen Test zu machen, schließlich hatte ich noch 50 Stück in meiner Schublade liegen. Ich hielt es für eine gute Idee und fuhr im Flur hin und her, während sie den Test gemacht hat. Ein wenig blass im Gesicht kam sie aus meinem Badezimmer und teilte mir mit, dass sie ebenfalls schwanger ist. „Das kann doch nicht sein! Das wäre nun wirklich ein dummer Zufall, wenn wir jetzt beide schwanger sind! Wir sollten uns morgen einen richtigen Schwangerschaftstest besorgen und dann haben wir Klarheit….“, gab ich genervt von mir.
Über das Ergebnis meiner Assistentin war ich natürlich auch geschockt. Ihr müsst nämlich wissen, dass zur Zeit eine Assistentin nach der anderen schwanger wird und ich nicht das Gefühl los werde, dass ich eine Art Fruchtbarkeitsgöttin bin. Aber ich hatte ja meine eigenen Probleme!
Wir entschieden uns schlafen zu gehen und den morgigen Tag abzuwarten.
Am nächsten Tag bin ich dann ohne vorher auf Toilette zu gehen direkt mit meiner Assistentin zum Rossmann (Drogeriemarkt) gedüst. Ihr hättet dabei sein müssen, wie wir zwei mit drei Schwangerschaftstests und mehreren Chipstüten an der Kasse standen. Die Nerven lagen schließlich blank! Da war Nervennahrung absolut erforderlich! Ich glaube, das war die längste Nacht meines Lebens. Ich habe selbstverständlich sofort den Test gemacht. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr nervös ich war und am ganzen Körper vor Aufregung zitterte .
Dieser Test ergab, dass ich nicht schwanger bin. Ich war total verwirrt von den ganzen positiven und negativen Ergebnissen. Aber auf der Verpackung des Schwangerschaftstest stand, dass das Ergebnis zu 99 % sicher ist. Ich war irgendwie erleichtert und habe dem Test einfach mal vertraut.

Es vergingen Tage und meine Schwangerschaftsanzeichen verstärkten sich und meine Periode blieb immer noch aus. Mittlerweile war ich auch über drei Wochen überfällig. Alle redeten auf mich ein, ich solle doch zum Frauenarzt gehen und mir Klarheit verschaffen. Ich machte auch in der Zeit noch einen weiteren Schwangerschaftstest, der ebenfalls negativ war.
Aber irgendwie glaubte ich langsam, dass ich doch schwanger bin. Ich habe Horrorstorys auf Schwangerschaftsforen gelesen, in denen Frauen berichtet haben, dass sie 13 negative Schwangerschaftstest vor sich liegen hatten und der Frauenarzt ihnen aber mitgeteilt hat, dass sie doch schwanger sind. Vielleicht gehöre ich ja auch zu diesen Frauen, dachte ich mir. Mir war bewusst, dass ich zum Frauenarzt muss!
Das Problem dabei ist nur, dass ich eine große Frauenarztphobie habe und mir sogar lieber die Weisheitszähne ziehen lassen würde, als dass ich zum Frauenarzt gehe. Ich übertreibe wirklich nicht!
Ich lag nur noch im Bett, weil mir so übel war und ich am liebsten den ganzen Tag geschlafen hätte. Zu allem Übel wurde ich auch noch krank und musste deshalb Antibiotikum einnehmen. Meine Mutter kam mich besuchen, um mich gesund zu pflegen. Dabei redete sie die ganze Zeit auf mich ein, ich müsse dringend zum Frauenarzt. Hielt mir natürlich auch Vorträge, dass ich besser beim Sex aufpassen müsse und und und… Sie teilte mir mit, dass sie große Angst davor hat, dass mir was passieren könnte während der Geburt oder der Schwangerschaft. Ich verstand natürlich ihre Sorgen…. Ein Satz bleibt mir glaube ich für immer in Erinnerung: „Schau dich an und überlege gut, was du machen möchtest. Ich bin hergekommen, um dich gesund zu pflegen und dir beim Abhusten zu helfen, weil du kräftemäßig dazu nicht mehr in der Lage bist. Du bist wehrlos! Glaubst du, du könntest dich da noch um ein Kind kümmern und es großziehen?“ Dieser Satz meiner Mutter hat mich zutiefst getroffen! Ich habe mich danach selbst infrage gestellt als eventuell werdende Mutter… Das hat alles nicht geholfen! Im Gegenteil, ich fühlte mich immer mehr entmutigt.
Ich fing an mir große Vorwürfe zu machen, weil ich zu dem Zeitpunkt noch Marcumar („Blutverdünner“) eingenommen habe. Ich erinnerte mich daran, dass mein Arzt mir noch gesagt hat, dass ich während der Behandlung auf gar keinen Fall schwanger werden darf, da ich sonst das Kind verlieren würde. Eine meiner Assistentinnen ist mit einem Arzt zusammen und hat ihm von mir erzählt… Er riet mir dringend zum Frauenarzt zu gehen, um sicher zu gehen, ob ich schwanger bin oder nicht, da Marcumar zu schweren Missbildungen des Embriyos führt.
Ich bekam große Angst, denn ich wusste noch nicht mal, ob Tim und ich ein höheres Risiko haben ebenfalls Kinder mit einer Muskelerkrankung zur Welt zu bringen. Wenn ich dann noch aufgrund meiner Fahrlässigkeit (Frauenarztphobie) dafür sorgen würde, dass mein Kind mit einer „noch größeren Behinderung“ zur Welt kommt, dann hätte ich mir das nie verziehen! Versteht mich nicht falsch, ich würde mich absolut für das Kind entscheiden, wenn es mit einer Behinderung geboren wird! Aber was man verhindern kann, sollte man verhindern, wie zum Beispiel die Sache mit dem Marcumar.
Ich suchte mir eine Frauenärztin aus, was gar nicht mal so einfach war, da nicht alle Praxen barrierefrei sind. Ich bekam sogar ziemlich schnell einen Termin und somit fuhren mein Tim und ich am nächsten Tag zum Kinderwunschzentrum, in dem die Frauenärztin arbeitet. „Kinderwunschzentrum“ das war wohl auch eine Art Ironie des Schicksals!
Die Frauenärztin gab sich wirklich große Mühe mir meine Ängste zu nehmen, doch dieser Termin war der absolute Horror. Es gelang absolut gar nichts. Sie konnte weder einen vaginalen Ultraschall noch einen Abstrich machen, weil ich unheimlich verängstigt war und starke Schmerzen hatte. Wir entschieden uns deshalb erst mal nur ein Blutbild machen zu lassen, damit ich wieder ein wenig entspannen konnte. Doch auch dies war ein schwieriges Unterfangen. Ich glaube, ich wurde 6-8 mal gestochen und beim letzten Stich kamen auch nur 2-3 Tropfen Blut raus. Dieses bisschen Blut gab sie ins Labor, in der Hoffnung, dass man wenigstens den HCG Wert bestimmen kann. Sie versprach mir, mich am nächsten Tag anzurufen und mir mitzuteilen, ob das Labor etwas herausfinden konnte. Ansonsten hätte ich noch mal kommen müssen, um etwas mehr Blut abzugeben. 😀
Als ich aus dem Behandlungszimmer mit Tim rausging, stand am Empfang eine kleine Familie, die wahrscheinlich vor ein paar Tagen ein Baby zur Welt gebracht hat. Ich sah die glücklichen Gesichter und in diesem Moment überkam mich ein riesiges Gefühlschaos. Ich wollte nur noch schnell raus aus dem Gebäude. Vor dem Eingang blieb ich stehen und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Doch es gelang mir nicht, mir flossen nur so die Tränen herunter….. Mir wurde bewusst, dass es das ist, was ich möchte. Ich möchte Mutter werden!
Ich war in dem Moment so glücklich darüber, dass Tim mitgekommen ist. Er ist extra aus Bochum gekommen, um mir beizustehen und hat sogar den Hebelifter mitgenommen, damit ich die Möglichkeit habe beim Arzt auf Toilette zu gehen , dies hätte ich sonst nicht gekonnt. Da ich vor Aufregung alle 10 Minuten auf Toilette muss, war es mir wirklich eine große Hilfe!!

Ich bekam am nächsten Tag den Anruf von der Frauenärztin: „Guten Tag Frau Alekseev! Erst einmal möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich gute Nachrichten für sie habe. Sie sind eindeutig nicht schwanger!…“ Nach diesem Satz habe ich irgendwie aufgehört zuzuhören. Ich wurde wütend und fragte mich, woher die blöde Kuh wusste, dass das gute Nachrichten für mich sind? Ich hätte am liebsten alles um mich herum klein geschlagen… Ich habe gemerkt, dass ich von dem Ergebnis einfach enttäuscht war und mir irgendwo gewünscht habe doch schwanger zu sein.
Irgendwann habe ich mich dann doch beruhigt!
Tim und ich sind im Nachhinein ganz froh, dass es so ausgegangen ist. Vor allem auch wegen der Marcumar Geschichte. Wir wollen erstmal zusammenziehen und uns dann den Kinderwunsch erfüllen! Bevor wir uns jedoch diesen Wunsch erfüllen, wollen wir Spezialisten heraussuchen, die uns aufklären können, welche Gefahren für mich und unser Kind vorherrschen oder auch nicht und auch um in Erfahrung zu bringen, ob unser Kind mit einer Behinderung auf die Welt kommen würde. Uns ist es wichtig, nicht um uns dann gegen das Kind zu entscheiden, sondern um uns einfach drauf einstellen zu können. Dann werden wir natürlich dafür kämpfen eine weitere Assistenz zu bekommen, die uns dabei unterstützt unser Kind zu pflegen…
Eins steht fest, es wird ein langer und harter Weg uns diesen Wunsch zu erfüllen, weil wir uns so viele Dinge dafür organisieren müssen. Ich bin wirklich gespannt und freue mich darauf! Wir werden euch natürlich alles berichten 🙂

Nach der ganzen Geschichte bin ich auf eine Kurzdoku gestoßen, die mir unheimlich viel Mut gemacht hat, mich nicht von meiner Behinderung ausbremsen zu lassen.
Wie ich finde, eine wundervolle Frau:
http://www.ardmediathek.de/tv/Lokalzeit/Lebenslinien-Birgit-Kalwitz/WDR-Fernsehen/Video?documentId=27205326&bcastId=25377998

alles Liebe wünsche ich euch,
eure Katja

Wie alles begann…

                       DSCN7304

Es war das Jahr 2013! In diesem Jahr habe ich geplant mit dem Deutschen Kinderhospizverein nach Berlin zu fahren. Der Deutsche Kinderhospizverein hat in diesem Jahr eine Berlinfahrt für Menschen mit verkürzter Lebenserwartung organisiert. Meine Freundin berichtete mir davon und versuchte mich zu überreden, dass ich mich als Teilnehmerin für diese Fahrt anmelden soll. Ich war dem Ganzen skeptisch eingestellt, zumal es für Menschen „mit einer verkürzten Lebenserwartung“ war. Ich muss gestehen, das hat mich ein wenig abgeschreckt, worauf hin meine Freundin meinte: „Ist doch total egal, wie die Scheiße heißt, Hauptsache, wir verbringen ein paar schöne Tage in Berlin!“. Recht hatte sie! Also meldete ich mich für diese Fahrt an und schnell stellte sich heraus, dass alle Teilnehmer sich bereits untereinander kannten. Alle sechs Teilnehmer hatten eine Muskelerkrankung.
Die Organisatoren der Fahrt haben uns gebeten zu überlegen, was wir alles in Berlin sehen oder unternehmen möchten. Also tauschten wir uns untereinander aus und da bin ich wahrscheinlich meinem Liebsten aufgefallen.
Er schrieb mich nämlich seit dem regelmäßig über Facebook an und kommentierte jegliche Bilder von mir mit eindeutigen Komplimenten. 😉 Ich fühlte mich natürlich sehr geschmeichelt… Ich habe es geliebt mit ihm zu schreiben, wir haben bestimmt bis um 3 oder 4 Uhr morgens geschrieben und uns Dinge erzählt, von denen noch nicht mal unsere besten Freunde wussten. Es war, wie ich finde, eine sehr intensive Zeit und ich habe die Gespräche mit ihm sehr genossen! Doch irgendwie überkam mich ein mulmiges Gefühl… Nach geraumer Zeit fragte er mich immer wieder, ob ich mich mit ihm treffen möchte und ich bin ihm auf diese Frage immer wieder ausgewichen. Wie gesagt, dieses Gefühl, das ich nicht wirklich einordnen konnte oder eher gesagt nicht wollte.
Ich weiß, es klingt blöd und vielleicht auch ein bisschen gemein, aber einen Freund, der genauso körperlich „eingeschränkt“ ist wie ich, wollte ich nie haben. Und da war er, der Mann, der so charmant und bezaubernd zu mir war… und eine Behinderung hat, die meiner sehr ähnelt.
Ich habe so langsam gemerkt, dass ich auf dem Weg war, mich in ihn zu verlieben… Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie es wohl sein wird, wenn aus uns was Ernstes wird!
Aus Unsicherheit habe ich ihn immer wieder abgewiesen, aber er hat einfach nicht locker gelassen.
Ich hatte Angst… Angst davor, eine Fernbeziehung auf engem Raum zu führen! Schließlich können wir uns beide kaum bewegen. Wie ist das mit der körperlichen Nähe? Werden wir uns küssen können? Was ist zwischendurch mit den kurzen Umarmungen oder Streicheleinheiten, die man als Pärchen austauschen möchte? Wir beide haben eine 24 Stunden Assistenz. Wie wird es wohl sein, wenn zwei Menschen noch zusätzlich um uns herum sind? Kann es dann überhaupt zu intimen und romantischen Momenten kommen? Und wie sollen wir miteinander schlafen? Das sind Fragen, die mir die ganze Zeit nicht aus dem Kopf gegangen sind.
Naja, vor der Berlinfahrt haben wir gesagt, dass wir in Berlin zusammen ins Museum gehen. Als es dann soweit war, habe ich einen Rückzieher gemacht und ihm die kalte Schulter gezeigt. Wie gesagt, diese ganzen Fragen in meinem Kopf haben mich zerrissen. Ich habe mir einfach gedacht, wenn ich mich nicht mit ihm treffe, dann kann ich mich auch nicht in ihn verlieben. Ich bin ein sehr liebesbedürftiger Mensch und körperliche Nähe ist für mich sehr wichtig…
Also, an seiner Stelle hätte ich so ein unschlüssiges Mädel wie mich schon längst abgeschossen.
Nach der Berlinfahrt hat er sich trotzdem nochmal bei mir gemeldet und mir gesagt, dass ich ihn bestimmt in einer ruhigeren Atmosphäre kennenlernen möchte und dass er glaubt, dass mir das in Berlin zu viel Trubel um uns herum war und ich mich deshalb wahrscheinlich nicht auf uns einlassen konnte. Er lud mich noch einmal zu sich nach Hause ein, um mich zu bekochen und mit mir einen gemütlichen DVD Abend zu machen. Ich willigte ein und fuhr zu ihm nach Hause. Ich weiß es noch ganz genau, es war der 21. September 2013. Ich habe den ganzen Tag gebraucht, um mich für ihn hübsch zu machen und war mega aufgeregt… Ich fuhr mit dem Zug zu ihm und er holte mich am Hauptbahnhof ab, wie ein richtiger Gentleman. 😉 Er war soooo aufgeregt, was ich übrigens total bezaubernd fand. Es sollte an diesem Abend Pizza geben, was erst einmal nicht einwandfrei gelaufen ist, denn der Hefeteig, den er mit seinem Assistenten gemacht hat, wollte einfach nicht aufgehen… irgendwann ging er dann doch glücklicherweise auf, aber irgendwie wollte uns das Schicksal einen Streich spielen, denn als die Pizza im Ofen war, ist der Teig nochmal so sehr aufgegangen, dass die Hälfte des Pizzabelags runtergelaufen ist. Es war ihm sichtlich unangenehm, ständig sagte er: „Ich bin so ein Troll, alles läuft schief, ich wollte doch nur einen schönen Abend mit dir!“. Ich fand das alles sehr amüsant und es machte ihn irgendwie sympathisch!!
Wir haben uns zum Essen hingesetzt (unsere Assistenten haben auch mit gegessen) und da war es, dieses Gefühl wieder… Es war komisch, unsere Assistenten dabei zu haben, wahrscheinlich haben wir uns deshalb nur angeschwiegen. Unseren Assistenten war diese Situation auch unangenehm, also entschlossen wenigstens sie sich zu unterhalten und wir beide hörten ihnen zu. Verkorkst, oder?
Nach dem Essen haben wir angefangen einen Film zu gucken und es war wieder komisch, denn unsere Assistenten schauten mit uns den Film. Oouh man, wenn ich das jetzt hier so schreibe, muss ich lachen! Wir hätten ja direkt auf die Idee kommen können, unsere Assistenten raus zu schicken, aber anscheinend macht Aufregung einen ein bisschen doof. 😀
Dazu muss ich sagen, dass mein Liebster auch wirklich sehr schüchtern an diesem Abend war, dementsprechend wurde mir schnell bewusst, das ist ich die Initiative ergreifen muss. Nur wie? Die einzige Möglichkeit ihm nahe zu sein war, sich mit ihm ins Bett zu legen (wenn wir im Rollstuhl sitzen, ist es uns nur möglich Händchen zu halten). Aber gehört sich das für ein erstes Date? Gehört sich das für eine Lady, am ersten Abend mit dem Mann ins Bett zu steigen? Ach, was bedeutet schon Lady? Man lebt nur einmal, sage ich immer! Also faste ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte ihn, ob wir uns ins Bett legen. Unsere lieben Assistenten haben uns natürlich sofort den Wunsch erfüllt und ließen uns alleine.
Und ab dem Zeitpunkt fing unser Date an! Wir haben so viel gemeinsam gelacht und viel erzählt… Alle paar Minuten klingelten wir nach unseren Assistenten, damit sie uns jedes Mal etwas näher aneinander rücken… Und da war plötzlich dieser Augenblick: wir schauten uns tief in die Augen und irgendwie war alles um uns herum vergessen… mein Atem stockte und mein Herz schlug unheimlich schnell! Es war der Augenblick, in dem man sich küssen würde. Ich kann mich noch genau an seine Worte erinnern: „Ich würde so gerne mein Arm um dich legen, dich an mich heranziehen und dich küssen!… aber dafür müssten wir unsere Assistenten holen…“. Irgendwie habe ich mich innerlich darüber geärgert, dass wir in diesem Moment wieder die Assistenten reinlassen mussten. Er hat es mir angesehen und meinte: „Wenn dir das zu unangenehm ist, dann kann ich das verstehen… Nur wäre es schade, oder?“. Ich zögerte zwar kurz, dachte mir aber: „Verdammt, du willst doch jetzt knutschen?!“. Also, haben wir nach unseren Assistenten gerufen und ihnen gesagt, dass sie fürs Küssen unsere Liegeposition ändern sollen. Es hat eigentlich gar nicht so lange gedauert, bis wir die perfekte Position gefunden haben. Anschließend verließen uns unsere Assistenten wieder und wir beide konnten uns hingebungsvoll küssen. Siehe da, küssen klappte schon mal ganz gut. Es war unbeschreiblich schön! Es war der erste Kuss seit langem… Ich hatte schon Sorge, dass ich das Küssen verlernt habe! 😀 Aber jegliche Sorgen dieser Art, waren unbegründet, es lief einfach perfekt. Ich glaube, wir haben uns ungefähr das erste Mal um 3:00 Uhr nachts geküsst und bis 6:00 Uhr früh durchgeknutscht. 😉 Wie gesagt, es war einfach wunderschön!
Am nächsten Tag fuhr ich nach Hause, mit gemischten Gefühlen… Auf der einen Seite ist da dieser Mann, bei dem ich mich irgendwie geborgen gefühlt habe und auf der anderen Seite sind ständig unsere Assistenten um uns herum und müssen uns in Situationen helfen, in denen man keine dritte oder geschweige denn vierte Person dabei haben möchte.
Zuhause angekommen, habe ich nur noch geheult, weil ich einfach nicht wusste, was ich tun sollte. Soll ich es versuchen? Was ist, wenn ich mit dem ganzen Drumherum nicht zurecht komme? Denn das Letzte was ich will, ist diesen wunderbaren Menschen zu verletzen!
Aber vielleicht läuft alles gut? Vielleicht können wir uns damit arrangieren? Vielleicht ist er sogar die Liebe meines Lebens?!
Ich habe einfach gemerkt, dass ich so sehr darauf fixiert war, mich auf keinen Fall in einen Mann zu verlieben, der eine ähnliche Behinderung hat wie ich und somit seine wundervollen Eigenschaften irgendwie ausgeblendet und nur noch schwarz gesehen habe. Ich habe ihm meine Sichtweise geäußert und er hat gesagt, dass wir nie herausfinden werden, wie es zwischen uns laufen kann, wenn wir es nicht einfach ausprobieren… Also probierten wir es 😉 und nun sind wir 1,5 Jahre zusammen!

Von klein auf wurde mir von meiner Familie, aber auch von Freunden und Bekannten eingetrichtert, dass ich doch bestimmt irgendwann einmal einen Mann finde, der genauso ist wie ich…
Ich glaube das hat irgendwelche Schäden in mir hinterlassen. 😀 Manchmal frage ich mich, ob ich meiner Umgebung etwas beweisen wollte, um vielleicht zu zeigen, dass ich wohl in der Lage bin, einen Mann ohne Behinderung „rumzukriegen“. Ich finde, dass ich mich mit dieser Einstellung auch selbst herabgestuft habe. Als ob ein Mann ohne Behinderung etwas besser sei oder einen höheren Wert hätte…
Hätte ich an dieser Vorstellung vom Traumprinzen festgehalten, wäre mir wohl der wundervollste Mensch, der mir jemals in meinem Leben begegnet ist, entgangen. Das wäre unheimlich traurig!

Ihr Lieben da draußen, Liebe ist so wunderschön! Wäre es da nicht traurig, wenn zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, nicht zusammenkommen, nur weil gewisse Vorurteile oder Vorstellungen bestehen…?
An alle Menschen mit, aber auch ohne Behinderung: Gibt einander eine Chance! <3

                             10548059_731995316869259_2213447037358302137_o

Ganz viel Liebe aus Köln,
Katja <3

Sex – Kann ich meine persönliche Assistenz um Hilfestellung bitten?

                                                      10912876_750905674978223_994447017_n-crop

Es war ein ganz normaler kuscheliger Pärchenmorgen. Obwohl so ganz normal ist es doch nicht, oder doch? Mein Freund und ich wissen es auch nicht. Eins ist jedoch sicher, es ist nicht normal jemand zu fragen, ob man mich für den Sex „vorbereitet“.
Klingt alles komisch? Ich klär euch auf! Mein Freund und ich haben eine Muskelerkrankung (wie bereits im Einführungsblog erwähnt). Diese ist bei uns beiden stark ausgeprägt. Wir sind komplett auf Hilfe angewiesen. Beide haben wir eine 24h-Assistenz, die uns in unserem Alltag unterstützt. Es betrifft unser Berufsleben, Freizeitgestaltung…u.s.w. Natürlich spielt auch in unserem Leben Sex eine große Rolle. Leider können wir unser Sexleben nicht ganz nach unseren Vorstellungen und Wünschen ausleben. Wir haben zwei Sexassistenten, die es uns ermöglichen unsere Bedürfnissen auszuleben. Zwei Stunden kosten uns jedoch 400€. Dies führt dazu, dass wir höchstens einmal im Monat Sex haben können, weil es einfach zu teuer ist. Nach langem Überlegen hatten wir eine verdammt gute Idee: einer von uns beiden hängt sich in den Hebelifter und der andere bleibt im Rollstuhl sitzen, so sind wir in der Lage uns oral zu „liebkosen“. 😉

11046051_783174405084683_1891212985_o

(Der Elch auf dem Foto dient euch zur bildlichen Darstellung! Für alle, die auch so einen Lifter zu Hause besitzen, es ist die perfekte Sexschaukel;). )

Einen Haken gibt es allerdings! Unsere Assistenten müssten einen von uns in den Lifter hängen, selbstverständlich nackt. Natürlich verlassen unsere Assistenten das Zimmer und bekommen nichts von dem mit, was bei uns passiert. Darum zu bitten, kostet große Überwindung. Wir müssen uns öffnen und unsere Assistenz in eine absolute Intimsphäre lassen. Schwierig für beide Parteien! Es erforderte viel Mut unsere Assistenten zu fragen, ob sie uns auch dabei unterstützen.
Ich für meinen Teil hatte große Angst vor der Reaktion meiner Assistenten. Was ist, wenn es der Assistentin unangenehm ist und sie es trotzdem macht, weil sie mir damit einen Gefallen tun will? Ist das vielleicht eine Art sexueller Belästigung am Arbeitsplatz? Bin ich pervers, wenn ich darum bitte mich in den Lifter zu hängen? Das sind Fragen, die mir dann im Kopf herumschwirren. Wahrscheinlich werden jetzt einige denken, dass das berechtigte Fragen sind. Andere werden wohl beim lesen einfach nur schmunzeln.
Aber zurück zu unserem kuscheligen Pärchenmorgen. Wir haben geknutscht uns sexy Sätze ins Ohr geflüstert. Und dann kam sie: die Lust auf Sex! An dem Tag hatte ich eine Assistentin bei mir, die ich noch nie gefragt habe. Also ging ich mit ihrer Hilfe auf Toilette und fragte sie dann anschließend, ob sie mich in den Lifter hängen würde . Sie sagte daraufhin: „Ääh ja…ist in Ordnung…ist o.k. für mich. Ich mache es…“.
Und da war sie: die Reaktion vor der ich Angst hatte! Sie sagte zwar zu, aber es klang sehr zögerlich. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Schlag ins Gesicht verpasst bekommen. In dem Moment habe ich mich auch irgendwie gedemütigt gefühlt….Scham überkam mich! Versteht mich bitte nicht falsch: Ich war ihr absolut nicht böse…ich hatte Verständnis. Ich hatte einfach nur das Gefühl, dass ich ihr damit zu nahe getreten bin und das wollte ich wirklich nicht. Was in ihr vorging, weiß ich leider nicht…ich habe mich nicht mehr getraut das Thema anzusprechen, was wahrscheinlich ein Fehler war. Ich wollte ihr nur nicht nochmal zu nahe treten. Ich bin dann zu meinem Freund gegangen und war einfach nur fertig…fertig von dem ganzen Gefühlschaos. Ich starrte heulend auf die Decke und tröstete mich mit dem Gedanken, dass nächstes Wochenende eine Assistentin da ist, die damit kein Problem hat und uns ihre Hilfe selbst angeboten hat. Ob das ein Trost war? Das weiß ich nicht. Wohl eher nicht, denn Sex wollte ich in dem Moment und dachte dabei nicht an nächste Woche…

 

Dazu muss ich sagen, dass mir das bereits vor über einem Jahr passiert ist. Ich habe mittlerweile gar kein Problem damit, meine Assistenten auf dieses Thema anzusprechen.
Mir ist bewusst geworden, je unsicherer ich mit dem Thema Sexualität umgehe, desto unsicherer gehen meine Assistenten damit um. Wenn eine neue Assistentin bei mir anfängt, spreche ich auch direkt das Thema Partnerschaft und Sexualität an. Ich erzähle ihr, dass ich einen Freund habe und dass wir zum Beispiel regelmäßig zu unseren Sexualassistenten fahren und dass es auch ihre Aufgabe ist, uns dahin zu begleiten. Daraus entsteht meist ein langes Gespräch, weil einfach viele Fragen bei den Assistenten aufkommen. Seitdem ich offener mit meiner Sexualität umgehe, reagieren unsere Assistenten (sowohl die meines Freundes, als auch meine) eigentlich nur positiv und bieten uns sogar Hilfe an, die wir nie im Leben annehmen würden. 🙂

Ihr Lieben da draußen, euch kann ich nur raten, steht zu euch und zu euren Wünschen und Bedürfnissen 🙂

Es wird sich immer ein Weg finden…

Eure

Katja <3